Wilhelmshaven Die Crew des Küstenmuseums gab sich alle erdenkliche Mühe, die Besatzung der „Saint Michel II“, die am Pfingstsonntag am Bontekai anlegte, mit allen Ehren zu empfangen. Zur Ankunft eröffnete man eine Ausstellung über Jules Verne und das Wilhelmshaven, das Verne zehn Jahre nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1881 kennenlernte.

Die Schau wurde mit Unterstützung von Bernhard Krauth, dem Vorsitzenden des Jules-Verne-Clubs Deutschland, von Jessica Krull konzipiert. Sie führte die Besucher zur Eröffnung zusammen mit Michael Diers, Geschäftsführer der Wilhelmshaven Tourismus und Freizeit GmbH, ein. Museumsleiterin Tanja Kwiatkowski begrüßte trotz der Hitze eine erkleckliche Anzahl von Gästen, darunter Bürgermeister Holger Barkowski, der die sechsköpfige französische Besatzung willkommen hieß.

Jules Verne wurde 1828 in Nantes geboren. Von dort aus startete auch die heutige Crew am 27. Mai in einem historischen Nachbau zur Reise nach Kiel, das Verne insgesamt dreimal besucht hatte. Hier kommen die Franzosen am nächsten Wochenende an, wenn dort im Maritimen Viertel das Fest „Jules Verne in Kiel“ gefeiert wird.

Im Zentrum der Verne-Ausstellung im Küstenmuseum stehen nicht zuletzt die Zeichnungen des Kinderpsychotherapeuten Jean-Pierre Bouvet zum Buch „20 000 Meilen unter dem Meer“, in dem Verne seine Eindrücke von der Entwicklung der maritimen Technik seiner Zeit verarbeitet hat. Der Zeichner war eigens zur Eröffnung angereist. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung wurde der 1954 entstandene Disney-Film im „Gaffelkino“ am Bontekai auf dem Segel der „Saint Michel II“ vor der stimmungsvollen Mond-Kulisse des Hafens gezeigt.