Kieler Nachrichten, Seite 9                                         MONTAG, 3. SEPTEMBER 2012

Von Martin Geist

Kiel. Auch Kiel hatte den Kanal voll am Sonnabend. Tausende hüllten am Abend beide Ufer in ein Meer aus Fackeln. „Ein schönes Bild", schwärmte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD), der das Lichterfest im neuen Schleusenpark in Kiel-Wik eröffnete.

„Ist das nicht toll?" Heidi Toscan war geradezu verzückt angesichts der Szenerie am Tiessenkai. Zuhauf schlenderten die Leute am Wasser entläng, wippten zur Musik der Oldie-Band „Re-member" oder genossen die Atmosphäre sehr entspannt im Sitzen. So wie Eva-Marie Kunz und Edeltraud Wörner, die sonst die NOK-Romantika immer in Landwehr erlebt hatten und diesmal ausnahmsweise nach Kiel kamen. Ingrid Lietzow, die Vorsitzende des Vereins „Maritimes Viertel", zeigte derweil in der Wik Flagge und war ebenfalls mehr als zufrieden. „Es lief ganz toll", war sie sich begeistert über den hervorragenden Zulauf und das große Interesse der Gäste wie auch der zahlreichen Vereine, die sich an der Eröffnung des Schleusenparks beteiligt hatten.

Kn 0309-FotoOptischer und emotionaler Höhepunkt des Tages war das Lichterfest, das den Kanal auf gesamter Länge zwischen Brunsbüttel und Kiel in ein Meer aus Feuer tauchte. Ebenfalls mit der Fackel in der Hand eröffnete Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) die Aktion im Schleusenpark in der Wik. Dabei verlieh er seiner Hoffnung Ausdruck, dass „die Fackel der Erkenntnis" auch den Bundesverkehrsminister in Berlin erleuchten möge. Der Nord-Ostsee-Kanal sei „nicht irgendeine kleine regionale Dümpelwasserstraße", sondern die Bedeutendste in Europa. Und genau diesem Stellenwert entsprechend benötige sie investive Zuwendungen seitens des Bundes. Wie viel Zuwendung die Anwohner des Kanals ihrer Umgebung angedeihen lassen, zeigte sich am Sonnabend vielfältigst. Allein das Programm zur von Bürgermeister Peter Todeskino (Grüne) offiziell zelebrierten Einweihung des Schleusenparks war tagesfüllend. Künstler im Anscharpark und anderen Teilen der Wik öffneten zudem ihre Ateliers, das Maschinenmuseum lockte mehrere Hundert Neugierige an, und gegenüber in Holtenau war nicht weniger geboten.