Fotostrecke vom 01.09.2012
zu Programmplanung.NOK Romantika im Maritimen Viertel Kiel 2012
Kunst in Holtenau (Maritimes Viertel)
Dreck und Imagination
Ein Interview mit dem Holtenauer Künstler René J. Goffin
(Mit René J. Goffin sprach German Benk, Herausgeber von Unser Holtenau)
René, wir kennen uns nun seit ca. 10 Jahren. Damals hast Du als Künstler für unser Kunstprojekt „netzpflege.net”
eine Internetspezifische Arbeit mit dem Titel „ eine kurze Ethologie der Bilder” erstellt, die heute noch online steht.
Eigentlich prägen Deine Werke aber eher Acrylfarben aber auch Filme gehören zu Deinem Schaffen.
Wie würdest Du Deine Arbeiten umschreiben und was inspiriert Dich?
Es gibt, wie Du weisst, verschiedene Facetten in meiner künstlerischen Arbeit. Skulpturenmöbel, Installationen, Druckgrafik und eben die mit grosser Kontinuität weitergeführte Malerei, die mir Hauptanliegen ist. Ich beobachte sehr genau die zunehmende Komplexität der Welt, insbesondere durch die fortschreitende Digitalisierung. Die visuellen Aspekte einer solchen, nennen wir es ruhig Entfremdung vom Mesokosmos des Menschen, bilden die Folie für meinen Auffassung von Abstraktion. Das lässt natürlich mit zwei, drei Sätzen nicht ausreichend differenziert formulieren.
Dein Atelier ist mittlerweile am Tiessenkai. Das ist mit Sicherheit eine perfekte Heimat für einen Künstler. Mein Lieblingsplatz in Kiel.
Wann und wie hat es Dich nach Holtenau verschlagen?
Ich bin vor einigen Jahren zeitgleich mit einem Freund, Ernst Hintzmann, dem Initiator des Schiffer-Cafés, an den Tiessenkai gekommen. Es schien uns beiden das ideale Ambiente für Tango und Kunst. Leider sind die räumlichen Kapazitäten am Tiessenkai sehr begrenzt, sonst hätte das Viertel mehr Chancen zu einem schillernden Szene-Treff zu werden.
Zur Zeit baust Du gerade Ausstellungen in Flensburg und Köln auf. Was sind die Schwerpunkte der Ausstellungen dort?
Ja, in binationaler Kooperation mit den Museum Flensburg und dem Kunstmuseum Tønder in Dänemark wird ein Überblick über 3 Jahrzehnte künstlerische Arbeit gezeigt, mit Schwerpunkt Malerei. In diesem Jahr wird die Ausstellungsreihe fortgeführt mit einer Installation im 'Raum für junge Kunst' in Köln. Parallel zu den Ausstellungen erscheint ein Monografie im Salon-Verlag.
Wann kann man Deine aktuellen Arbeiten auch in Holtenau sehen, oder kann man Dich einfach am Tiessenkai besuchen?
Nach Absprache sind Atelierbesuche immer möglich. Man kann sich aber auch vorab über meine Internetseite www.rjgoffin-art.de informieren.
René, ich hoffe, der Tiessenkai inspiriert Dich noch sehr lange.
Vielen Dank für das Gespräch.
(Dieses Interview ist mit freundlicher Genehmigung durch René J. Goffin und German Benk der Zeitschrift Unser Holtenau, Ausgabe 2, Februar 2012, S. 16-17 entnommen. Hier bzw. beim Künstler liegt auch das copyright für Text und Bilder.)
René J. Goffin hat sein Atelier im Hintergebäude Tiessenkai 12. Das Atelier ist am 01.09.2012 im Rahmen der NOK-Romantika im Maritimen Viertel für Besucher/innen offen.
Werkmonografie: René J. Goffin. Dreck und Imagination. 148 Seiten, Hrsg. Museumsberg Flensburg/Salon-Verlag, Köln 2012.