Stadtplanung für ein kreatives Maritimes Viertel

Wir  sind keine Wut-, sondern Gestaltungsbürger.

 
Liebe Kieler/Wiker/Freunde unserer Seite - vor einem Monat haben wir unsere Sicht zur Zukunft und Entwicklung des Maritimen Viertels ins Netz gestellt (s.u.) und rund 100 Personen haben sie zur Kenntnis genommen. Im Kieler Kooperationvertrag zwischen den Rathausparteien steht dazu a...)
" In der Wik soll das Marinequartier als Kombination von Gewerbe und Wohnen entstehen" b)" wir streben die Etablierung eines Areals für Kreativwirtschaft im maritimen Viertel in der wik mit Schwerpunkt Anschargelände an".
 
Was immer dahinter stehen mag, wir alle sollten aufgefordert sein hier mit zu gestalten und als initiative-maritimes-viertel wünschen wir uns eine breite öffentliche Diskussion - hier im Netz und auf Versammlungen wie z.B. dem Ortsbeirat Wik und hoffen auf viele Ideen und Kommentare von Ihnen/euch.
Bürgerbeteiligung forden und umsetzen .

In den folgenden Abschnitten finden sich weitere Materialien und Informationen. Wird ergänzt.

Maritimes Viertel mit Anschar- und Schleusenpark.

 Bericht und Video "Der Anscharpark - Zwischen Umnutzung und Verfall." Quelle: GeoZeit. Der Anscharpark von Ronja Tornow, Christian Prien, Johannes Manthey

Kiel, die kreative Stadt

Stadtplanung und Gebäudenutzung

Dem kreativen, von den Parteien gern propagierten Bild für eine quirlige, aufgeschlossene und zukunftsorientierte Stadt sieht sich auch die Initiative Maritimes Viertel verbunden. Daher möchte sie ihre Idee vorantreiben, mehr Leben in den Bereich zwischen Schleusen und Hindenburgufer, sowie Prinz-Heinrich-Straße und Scheerhafen zu bringen. Die hier vorhandene alte Bausubstanz der Marinetechnikschule an der Herthastraße und den Kasernengebäuden zwischen Mecklenburger Straße und Scheerhafen bietet aus Sicht der Initiative ein nahezu unerschöpfliches Potenzial für die unterschiedlichsten Nutzungen. Neben den zur Zeit stattfindenden Überlegungen für die Nutzung der Petrus Kirche (Neue Heimat für die Apostelgemeinde) und die Nutzung von Teilen der MTS durch eine christliche Schule bieten die Gebäude aus Sicht der Initiative Maritimes Viertel ausreichend Platz, um hier kostengünstig Flächen so genannten start up´s, Künstlern, der Gastronomie, dem Kleingewerbe und auch für studentisches Wohnen bereitzustellen, die Freiflächen zwischen den Gebäuden sowie dem Schleusenspark für Kunst- und Musiktreffen, Ausstellungen und Freizeit für die Bürger zu öffnen.
Der Wunsch ist es, die zum Teil historische Bausubstanz zu erhalten, mit Leben zu füllen und dabei den Charakter des Quartiers zu bewahren.

Nach Auffassung der Initiative Maritimes Viertel darf sich in diesem Bereich die Art und das Maß der baulichen Nutzung nicht nach dem Willen und der Profitmaximierung irgendwelcher Investoren richten, sondern muss sich den Menschen, der vorhandenen Bebauung und einem klar definierten Entwicklungsziel unterordnen.

Dieses Gebiet bietet wahrscheinlich letztmalig für die Stadt die Möglichkeit aus der Uniformität der städtebaulichen Entwicklung der letzten Jahre nochmals auszubrechen und mit Mut und eigener Kreativität etwas Neues zu wagen.

Radfahrverbot

Durch das Maritime Viertel führt die Verbindung vom Hindenburgufer zur Kanalfähre nach Holtenau. Die Route ist bei Radlern sehr beliebt. Das Grünflächenamt untersagt das Radfahren. Warum eigentlich ? Auf der Web-Seite Sailing City wirbt die Landeshauptstadt hingegen mit der Radtour durch das Maritime Viertel: http://www.kiel-sailing-city.de/kiel-aktiv/aktiv-dabei/radeln.html

Welchen Sinn macht das Radfahrverbot ?

Foto: 01.März 2013 (F.Prose)

Nicht der Wachtelkönig und auch nicht der Juchtenkäfer, aber... 

der Anscharpark ist einer der zentralen Orte im Maritimen Viertel. Der gesamte Bau-Komplex der kaiserlichen Marine unter Einschluß des ehemaligen Marinelazaretts gehört zu unserem nationalen Kultur-Erbe, ist aber auch von beträchtlicher Bedeutung für die Geschichte Europas. Es kann uns nicht gleichgültig sein, wenn die Bausubstanz dort verfällt. Alle Stadt- und Bauplanung für diesen Ort sollte auf das Konzept des Maritimen Viertel bezogen sein.

 

3 - Fotos Anscharpark (Tom)

 

3 - Fotos Atelier- und Kesselhaus (Anschar)

 

Ars Baltica und die Revolution 1918

 

Anscharpark-Meilenstein kreativer Stadtentwicklung

Fotos 03 - Anscharpark - Verfall 

03 - Anscharpark. Aesthetik des Verfalls(Tante Suse)

 

 

Die folgenden Auszüge sind der webseite

 

http://www.kiel.de/ortsbeiraete/tagesor.php?8&3969

 

entnommen.

 

Niederschrift
des Ortsbeirats Wik

 


Sitzung am 20.02.2013, 19:30 Uhr
Atelierhaus im Anscharpark, Heiligendammer Straße 15, 24106 Kiel

Hier: Niederschrift zu TOP 5

 

5.

Anscharpark - Sachstand Ein Vertreter des Stadtplanungsamtes ist eingeladen.

 

 

 

Die Vorsitzende verliest den im letzten Bauausschuss beschlossenen Antrag zum Anscharpark. Danach wird die Verwaltung beauftragt, bei der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 864 „Anscharpark“ folgende städtebaulichen Qualitäten mit dem Ziel einer hochwertigen Quartiersentwicklung zu realisieren:

• Erhalt und Umnutzung der denkmalswerten Bauten - mindestens der Gebäude Nr. 1, 3, 7, 8 und 15.
• Schaffung einer Mischnutzung: Neben unterschiedlichen Wohnformen und einem Anteil von mindestens 10% öffentlich geförderten Wohnungsbau sind mindestens 30% der Bruttogeschossfläche für gewerbliche Nutzungen, vornehmlich der Kreativwirtschaft, vorzusehen.

Der vorgenannte Rahmen ist ebenso in Verhandlungen gegenüber dem Eigentümer sowie etwaigen Entwicklern zu vertreten. Die Verwaltung wird gebeten, beim Innenministerium Städtebaufördermittel zum Erhalt der noch nicht genutzten Gebäude im Anscharpark einzuwerben.

Zudem verweist die Vorsitzende auf das Protokoll der letzten Verkehrsschau zur Parksituation im Anscharpark. Das Bürger- und Ordnungsamt kommt zu dem Ergebnis, dass kein Handlungsbedarf besteht, die Bemühungen des Ortsbeirats laufen offensichtlich ins Leere.

Bürgermeister Todeskino gibt per Power-Point-Vortrag einen kurzen Überblick über die Historie des Anscharparkgeländes, stellt den aktuellen Planungsstand vor und beantwortet Fragen der Zuhörerschaft.

Seit dem Ende des Klinikbetriebes in den 90er Jahren verfällt der Gebäudebestand mehr und mehr. 2010 wurde vom Bauausschuss ein Aufstellungsbeschluss für den B-Plan Nr. 864 beschlossen, der die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine neue Nutzung schaffen soll, welche durch die besonderen Anforderungen des Denkmal- und Lärmschutzes geprägt sind.
Das gesamte Gelände in und um den Anscharpark unterliegt dem Denkmalschutz. Es besteht Konsens mit der Eigentümerin des Geländes, der Prelios DGAG Deutsche Grundvermögen GmbH, dass ein Bebauungsplan aufzustellen ist, der die rechtlichen Probleme des Lärmschutzes (angrenzender Marinestützpunkt im Tirpitzhafen) und die Belange des Denkmalschutzes zu einer umsetzungsfähigen Konzeption führt. Der im letzten Bauausschuss beschlossene Kooperationsantrag sieht vor, einen Gebäudemindestbestand (Gebäude Nr. 1, 3, 7, 8 und 15) zu schützen, während durch den Alternativantrag der CDU alle Gebäude geschützt werden sollten. Welche Gebäude letztendlich erhalten werden, hängt auch vom Sanierungsstand der Häuser ab, bei einigen haben Schwamm und Schimmel schwere Schäden angerichtet, weshalb für diese auch keine Zwischennutzung in Frage kommt.

In Kiel bestehen Engpässe in der Wohnungsversorgung im preiswerten Bereich. Da das Land insgesamt 35 Millionen Euro für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt hat, ist es naheliegend, sich dieser Mittel zu versichern. Viele Vorhabenträger bedienen sich aber aufgrund der derzeitigen Zinssituation lieber auf dem freien Zinsmarkt ohne soziale Bindung der Mittel.

Zurzeit steht die Prelios mit 4 Investoren in Verhandlungen, die das Gebiet entwickeln wollen. Ziel der Stadt ist es, auf dem Gelände eine stadtteilorientierte Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Dienstleistung planungsrechtlich zu ermöglichen. Aufgrund der Lärmbelastung ist das Gelände für ein reines Wohnen nicht geeignet, weshalb es als Mischgebiet ausgewiesen wird. Schwerpunkt liegt bei den gewerblichen Nutzungen auf der Kreativwirtschaft, z.B. in Zusammenarbeit mit der Muthesiusschule.
Der historische Gebäudebestand soll erhalten und die Gartenanlage revitalisiert werden. Bzgl. der Parkproblematik muss genau geprüft werden, ob man die Parkflächen unter das Gelände verlegt oder ob das Parken vor dem Gelände erfolgen soll. Die Höhe der Häuser wurde noch nicht festgelegt, es werden aber vermutlich 5-6geschossige Gebäude werden.

Die Vorsitzende regt an, die vorhandenen Grünstreifen so zu markieren, dass jedem deutlich wird, dass es keine Parkflächen sind. Bzgl. des Hinweises einer Bürgerin auf die erhebliche Parkproblematik bei größeren Veranstaltungen schlägt sie vor, Teilabsperrungen vorzunehmen und durch Schilder auf den reichlich vorhandenen Parkraum auf dem Gelände des nahegelegenen Kreiswehrersatzamtes hinzuweisen.

Dr. Prose bittet darum, bei der Planung zu berücksichtigen, dass das Gebiet entsprechend dem Ratsbeschluss als touristische Marke weiterentwickelt und die Wichtigkeit dieses historischen Erbes angemessen berücksichtigt wird. Deshalb sollte man auf jeden Fall das Ergebnis der angeforderten Gutachten abwarten und rät dazu, selbst ein unabhängiges Gebäudegutachten zu erstellen. Außerdem wünscht er sich eine intensive Bürgerbeteiligung, die über das gesetzlich vorgeschriebene Verfahren hinausgeht. Er ist irritiert, dass im Schleusenpark „Radfahren verboten“-Schilder aufgestellt wurden, obwohl dieser doch auch als Verbindung nach Holtenau gedacht war.

Bürgermeister Todeskino betont, dass man sich bzgl. dieses großen Projektes noch in der Planungsphase befinde, er hat noch keine Vorstellung wie die Bürgerbeteiligung genau ablaufen wird, es wird den Wunsch nach einem intensiveren Verfahren aber im Blick behalten. Bevor man die gesamte Angelegenheit detaillierter angehen kann, müssen zunächst die Gutachten abgewartet werden. Er wird den Ortsbeirat rechtzeitig über die weiteren Schritte unterrichten.
Zur Kenntnis: Stadtplanungsamt, Tiefbauamt, Grünflächenamt

 

Das Atelierhaus ist die Schokoladenseite des Anscharparks im Maritimen Viertel. Gleich hinter einem Zaun verrottet das maritime Erbe der Landeshauptstadt. Wer trägt dafür die Verantwortung ? Ist es die Vorbereitung für den Abriss ?

 

 

Initiative Maritimes Viertel  Initiative Maritimes Viertel Kiel