Kiel Wik. Ars Baltica |
Geschrieben von Friedemann Prose | |
Sonntag, 20. März 2011 | |
Ars Baltica. Kulturelle Begegnung am Ort der Revolution 1918. Konzept 1988 (Friedemann Prose)
Dies wird in einem neuen Konzept für das Marineviertel Kiel-Wik und den Kanaldistrikt in Kiel-Holtenau aufgegriffen: Kulturregion Holtenau - Kanal - Wik (2011) ARS BALTICAKulturelle Begegnung am Ort der Revolution
Für ein schleswig-holsteinisches Kulturzentrum in der Wik
Friedemann Prose Kiel - Wik 24. September 1988
ZusammenfassungEs wird vorgeschlagen, am Ausgangspunkt der November-Revolution 1918, im Stadtteil Wik der Landeshauptstadt Kiel, ein schleswig-holsteinisches Kulturzentrum aufzubauen. Diese Zentrum könnte der Hauptort für ARS BALTICA, die geplante Biennale der Gegenwartskunst, werden. Das Kulturzentrum hat als Eckpfeiler
-Malerei und Graphik in der BROTFABRIK -Musik in der PETRUS-KIRCHE -Literatur im ANSCHAR-Hauptgebäude -Skulpturen im Park des ANSCHAR-Geländes
Dieser Kern in einem städtebaulich zusammenhängenden Gebäude-Ensemble ( Baujahr um 1906) kann im Gelände des heutigen ANSCHAR-Krankenhauses vielfältig erweitert werden. Der Start für ein Kultur-Zentrum an dieser Stelle ist bereits dadurch erfolgt, dass die PETRUS-KIRCHE voll in das SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVAL integriert ist.
Inhalt
1.Ort der Revolution 2.Die kulturelle Begegnung 2.1Der Ort Wik als Symbol für die Kulturpolitik 2.2Revolutionäre Kunst: der Expressionismus 3.Der Anfang für ein schleswig-holsteinisches Kulturzentrum 3.1Die Brotfabbrik von 1906 und die Expressionisten-Sammlung 3.2Finanzierung des Kulturzentrums
Anschrift:
Dr. Friedemann Prose Düvelsbeker Weg 21 23 K i e l
1. Der Ort der RevolutionDer Ministerpräsident Björn Engholm hat in seiner Regierungserklärung am 28. Juni 1988 festgestellt: „ Wir werden uns auch stets bewusst sein, dass wir in der Tradition derer stehen, die vor uns für dieselben Ziele gefochten haben: die Arbeiter und Matrosen, deren Aufstand vor 70 Jahren in Kiel das Ende des 1. Weltkrieges und den Beginn der ersten demokratischen Republik in Deutschland eingeleitet hat;...".
Diese Worte verpflichten. Sie verpflichten u.a. dazu, die Spuren der November-Revolution nicht zu verwischen, die Orte kenntlich zu machen, an denen sie geschah und ihre symbolische Bedeutung für die soziale Demokratie hervorzuheben. Die Stadt, in der eine Meuterei zur deutschen Revolution wurde, ist Kiel, die Landeshauptstadt. Der Stadtteil Kiels, von dem die Matrosen auszogen und sich mit den Arbeitern verbündeten, ist Kiel-Wik. Kiel-Wik steht sowohl für den Imperialismus, ohne den Stadtteil nicht entstanden wäre, als auch für seine Überwindung, den Friedenswillen und revolutionären Elan des Volkes, für die dunklen und die hoffnungsvollen Seiten unserer Geschichte also. An die hoffnungsvollen Seiten, die November- Revolution von 1918, knüpft die jetzige sozialdemokratische Regierung an. Es gibt in unserem Lande Schlösser, die erhalten und gepflegt und zur Stätte der Kultur gemacht wurden. Das ist gut so, denn auch die feudalen Strukturen müssen erinnert werden. Aber wie steht es um die Orte, die Symbol für die Ereignisse der Geschichte sind, auf die deutsche Demokraten stolz sein können ? Durch welche kulturellen Ereignisse werden sie mit Leben erfüllt ? Der Zustand Kiel-Wiks jedenfalls ist desolat. Die Wik ist ein vernachlässigter Stadtteil der Landeshauptstadt. Wertvolle Gebäude, wie die Brotfabrik aus dem Jahre 1906, sind vom Abriss bedroht. Durch ökologisch höchst bedenklichen Straßenbau und Verkehrsbündelung droht die Gefahr, dass das historisch so wichtige Marineviertel vom übrigen Stadtteil faktisch abgetrennt wird. Es kann sicher nicht Aufgabe der Landesregierung sein, einen Stadtteil zu sanieren. Die Landesregierung sollte aber zielstrebig alle Chancen nutzen und fördern, die für das Land Schleswig-Holstein in einem Stadtteil Kiel-Wik liegen, der für Besucher attraktiv und seiner Bedeutung für die Geschichte der Demokratie entsprechend gestaltet ist. Es ist hier nicht an Denkmäler und Bronzetafeln gedacht. Die Chancen liegen m.E. in der Ausfüllung eines ausgewählten, städtebaulich zusammenhängenden Gebäude-Ensembles mit kulturellem Leben. Gemeint sind die BROTFABRIK in der oberen Feldstraße, die PETRUSKIRCHE (ev. Garnisonskirche) und das Gelände des ANSCHAR-KRANKENHAUSES (ehemalige Kaserne). Diese Gebäude sind durch die Achse ADALBERT-/WEIMARstraße miteinander verbunden (Anbindung der Brotfabrik durch eine Fußgängerbrücke über die Felsstraße möglich). Die Adalbert-Straße hat eine gut erhaltene alte Bausubstanz, eine Baumreihe, breiten Bürgersteig und ist geeignet für private Galerien, Restaurants, Straßencafé usw. Vordringlich ist die Rettung der BROTFABRIK. Sie kann dadurch erfolgen, dass die Brotfabrik zu einem Ort der Kunst gemacht wird.
2. Die kulturelle Begegnung
In der Regierungserklärung Björn Engholms heißt es:
„Das kulturele Erbe erhalten, pflegen und zugänglich machen, neue ästhetische Ausdrucksformen anregen und fördern- das ist der schönste und sinnlichste Auftrag unserer Politik." und „Das Mare Balticum als Meer des Friedens, als Region der aufblühenden wirtschaftlichen und kulturellen Begegnung: Unser Land steht als Partner bereit." sowie an anderer Stelle: „Wir werden dafür eintreten, die jahrhundertealten und heute fortwirkenden Beziehungen Schleswig-Holsteins zu den Staaten im Norden und Osten auch auf kulturellem Gebiet zu fördern und zu vertiefen. Dabei werden wir den seit längerem diskutierten Gedanken, unter dem Begriff „ARS BALTICA" eine Biennale der Gegenwartskunst in den Hauptstädten reihum zu veranstalten, aufgreifen und zusammen mit unseren Nahbarn verwirklichen. „ARS BALTICA" könnte eine Biennale des Nordens werden."
2.1 Der Ort Wik als Symbol für die Kulturpolitik
ARS BALTICA. Die Ostsee als Meer des Friedens. Kiel-Wik, der Marinehafen in zwei Weltkriegen, als zentraler Ort der Biennale, des kulturellen Austausches zwischen den Völkern: dieses Symbol würde jeder verstehen. Das kulturelle Erbe, das wir erhalten, pflegen und zugänglich machen wollen: dazu gehört doch auch und vor allem das gemeinsame revolutionäre Eintreten von Arbeitern und Soldaten für Frieden und Freiheit. Gibt es ein besseres Symbol dafür als eine „Kultur"- Fabrik neben der Kaserne ? Eine ehemalige Kaserne als Skulpturen-Park, Haus der Literatur, Ort kultureller Begegnung ? Eine ehemalige Garnisonskirche, in der jetzt schon z.B. im Rahmen des Schleswig-Holstein-Festivals, Konzerte stattfinden ? Und das alles könnte in architektonisch interessanten Gebäuden stattfinden, die alle 1906/7 errichtet wurden, in einer Zeit die für Kiel die Periode der Industriealisierung und der Entwicklung der Arbeiterschaft kennzeichnet: -Malerei und Graphik in der BROTFABRIK -Musik in der PETRUSKIRCHE -Skulpturen im ANSCHAR-Park -Literatur im ANSCHAR-Hauptgebäude -Ein „November 1918" - Museum -Akademie für Gestaltung auf dem ANSCHAR-Gelände -Die Marine könnte in ihrem Gebäude Adalbert-/Arkonastraße ein Marinmuseum einrichten, das die Rolle der Marine auch kritisch behandelt.
„Das kulturele Erbe erhalten, pflegen und zugänglich machen, neue ästhetische Ausdrucksformen anregen und fördern-..." der hier beschriebene Ort ist ideal dafür und seine Symbolkraft könnte weit über die Landesgrenzen hinaus in den Norden, aber vor allem auch in den Osten, Europas wirken. Die November-Revolution, deren Gedächtnis durch eine Stätte der kulturellen Begegnung gepflegt wird, ist kein Ereignis von lediglich lokaler Bedeutung. Hier haben beide Staaten in Deutschland einen gemeinsamen Anknüpfungspunkt. KULTUR FÜR ALLE IN EINEM ERLEBNISRAUM MIT HISTORISCHER BEDEUTUNG. Hier ist ales willkommen, „was qualitätsvoll ist, die Phantasie beflügelt und die Identität stärkt" (Regierungserklärung). ( Der Erlebnisraum mit historischer Bedeutung kann durch die systematische Einbeziehung des Gebietes nördlich des Kanals erweitert werden: Rathmannsdorfer Schleuse, Alter Eiderkanal, Gut Knoop (Klassizismus), Kiel-Holtenau (Kanalpackhaus 1780, Obelisk 1784, Leuchtturm 1895 mit Erinnerungshalle zur Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Kanals, Schleusenanlagen). Die Verbindung zwischen beiden Räumen nördlich und südlich des Kanals, die für Kaiserzeit und Republik stehen, ist durch die kleine Fähre über den Kanal anschaulich gegeben.)
2.2 Revolutionäre Kunst: der Expressionismus
ARS BALTICA: Wo beginnt Gegenwartskunst ? Welchen international bedeutsamen Anknüpfungs- und Bezugspunkt kann die Hauptstadt des Landes Schleswig-Holstein für die „Biennale des Nordens" bieten ? Ein solcher Punkt kann der Expressionismus sein, von dem Rühmkorf 1976 sagt: „Wie steht der Expressionismus heute eigentlich da, wie sieht er uns an? Bloß historisch?...Angesichts der literarischen Kreationen selbst und ihrer bis heute kaum geminderten Anstoßkräfte, scheint es sich um ein hochaktiv gebliebenes Energiebündel zu handeln, das so leicht gar nicht zu neutralisieren ist"(zit.n. Kähler, Joost und Henatsch, 1988). Das Programm der Künstlergruppe „Brücke", 1906, könnte eigentlich direkt für ARS BALTICA übernommen werden: „Mit dem Glauben an Entwicklung, an eine neue Generation der Schaffenden wie der Geniessenden rufen wir alle Jugend zusammen. Und alsJugend, die die Zukunft trägt, wollen wir uns Arm- und Lebensfreiheit verschaffen gegenüber den wohlangesessenen, älteren Kräften. Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt." Den Zusammenhang zwischen den revolutionären Ereignissen 1918 und dem Expressionismus als einer „speziell deutschen Kunstrichtung" beschreibt Schlick, 1977: „Der erste Weltkrieg traf die moderne deutsche Kunst besonders hart. Bei denjenigen, die aus dem Kriege heil zurückkehrten, war die anfängliche Begeisterung vielfach in ein Kriegstrauma umgeschlagen. Mit der Revolution von 1918 vollzog sich ein weiterer, über das rein Künstlerische hinausgehender Wandel. Das neue Interesse galt den Beziehungen zwischen Kunst und Gesellschaft und bedeutete ein neues Stadium in der Geschichte des Expressionismus. Ähnlich den Arbeiter- und Soldatenräten wurde...ein „Arbeitsrat für Kunst gegründet...Mit dem Arbeitsrat für Kunst überschnitt sich die Ende 1918 in Berlin gegründete „Novembergruppe"..., deren breiteste Front die Expressionisten bildete...". Ebenso, wie die politischen Werte des November 1918 wurde auch die expressionistische Kunst durch die Nazis mit Gewalt unterdrückt („entartete Kunst"). Es lohnt sich, an beides heute bewusst und in einer kritischen Auseinandersetzung anzuknüpfen. Die Verbindungen zwischen Expressionismus und Schleswig-Holstein sind sehr eng. Zu den wichtigen Vertretern der Kunstrichtung zählen Schleswig-Hosteiner: Barlach, Nolde, Rohlfs, auch Ehmsen. In Kiel wurde, angeregt durch die Novembergruppe, eine expressionistische Arbeitsgemeinschaft gegründet, deren Programm auch einen politischen Anspruch ausdrückte. Gotsch, Kahlke, Meyer, Schmidt-Uetersen snd als schleswig-holsteinische Expressionisten zu nennen.
Alle Künstler der „Brücke" hatten einen z.T. sehr engen Bezug zum MARE BALTICUM und zu Schleswig-Holstein. Namen und Orte:
Feininger- Heiligenhafen, Fehmarn, Timmendorf Heckel- Fehmarn, Osterholz, Alsen, Sylt Kirchner- Fehmarn Mueller- Föhr, Sylt, Osterholz Munch- Lübeck Pechstein- Ratzeburg, Strande, Amrum Schmidt-Rottluff- Alsen, Hohwacht, Sierksdorf
(Angaben n. Urban, 1962)
Für ARS BALTICA bietet sich über die Expressionisten eine Reihe von Verbindungen zu anderen Staaten an, z.B.:
Barlach- DDR Munch- Norwegen Ehmsen- DDR, UDSSR (Leningrad) Nolde- über Alsen: Dänemark
Über die „Brücke" ergibt sich (n. Reinhardt, 1977) außer zu Norwegen (Munck) ein Bezug zu Finnland (Gallen-Kallela) und Dänemark (Kongstadt-Rasmussen und Hentze). Sowohl aus den historischen Überlegungen heraus als auch dem Gesichtspunkt ARS BALTICA bietet sich an, dem Expressionismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen ( Malerei, Graphik, Skulptur, Lyrik usw.) in dem Kultur-Zentrum BROTFABRIK, PETRUS-KIRCHE, ANSCHAR-Gebäude und Parkanlagen einen Ort zu geben, an dem er nicht als „Klassiker" konsumiert wird, sondern in einem lebendigen Zusammenhang mit der Kunst der Gegenwart steht. Das heißt auch, dass das Kulturzentrum den Expressionismus als einen Zugang zu modernen Kunst präsentiert, aber der Kunst der Gegenwart (und Zukunft) ausreichenden Raum gibt.
3. Der Anfang für ein schleswig-holsteinisches Kulturzentrum in der Wik
Die Überlegungen zur Entwicklungeines schleswig-holsteinischen Kulturzentrums in der Wik bilden ein Rahmenkonzept. Es lässt sich nur schrittweise verwirklichen. Stadt und Land sollten aber bereits heute die Möglichkeit für eine Realisierung sichern. Dies betrifft vor alem die BROTFABRIK und das ANSCHAR-Krankenhaus. Die PETRUS-Kirche wird von der evangelischen Kirche bereits im Sinne des hier skizzierten Konzeptes genutzt. Für die Umsetzung des Konzeptes trifft eine Aussage aus der Regierungserklärung vom 28. Juni zu: „Wir suchen dazu die Mithilfe der im Lande lebenden Künstlerinnen und Künstler; wir suchen auch die Zusammenarbeit mit privaten Initiativen und Galerien; und wir wünschen uns viele Förderer und Mäzene als Mitstreiter."
Für das Kulturzentrum BROTFABRIK/ ANSCHAR-GEBÄUDE ist bereits ein Eckpfeiler vorhanden: die PETRUS-KIRCHE ist voll in das SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSK FESTIVAL einbezogen. Das Programm 1988 enthält neun Konzerte in der PETRUS-KIRCHE. Darüberhinaus finden in der Kirche regelmäßig Mozart-Konzerte statt. Wie kann der nächste Eckpfeiler errichtet werden ?
3.1 Die Brotfabrik von 1906 und die Expressionisten-Sammlung
Der vordringlichste nächste Schritt ist der Ankauf der BROTFABRIK, ihr funktionsgerechter Ausbau im Rahmen des Gesamtkonzeptes „Kulturzentrum" und die Anbindung über eine Fßgängerbrücke an die Adalbertstraße. Die BROTFABRIK ist momentan in privatem Besitz. Sie steht leer und idt vom Abriß bedroht. Bisherige Versuche, die Fabrik zu retten, sind geschweitert.
Die BROTFABRIK wäre m.E. ein idealer Ort für die Ausstellung einer Sammlung expressionistischer Malerei und Graphik. Der Expressionismus ist städtisch geprägt. Ein Expressionismus- Museum auf dem Lande (Nolde ist die Ausnahme) ist genauso wenig werkgerecht wie ein Expressionismus-Museum in einem Schloß, etwa in Salzau.
Eine Fabrik ist der richtige Ort, vor alem die Brotfabrik in Kiel-Wik: Sie wurde 1906 erbaut, die Jahreszahl steht deutlich auf dem Giebel. 1906 hatten die Mitglieder der „Brücke" ihre legendäre Ausstellung in einem Fabrikgebäude in Dresden-Löptau. Es wäre möglich, beim Bau der Fußgängerbrücke (s.o.) das Signet der „Künstlergruppe Brücke" aus dem Jahre 106 zu zitieren und diese Brücke am Eingang des Kulturzentrums zum einprägsamen Wahrzeichen des gesamten Zentrums zu machen. Die „Brücke" würde sich für das Zentrum insgesamt als Symbol eignen: die Brücke zu anderen Völkern, zur Vergangenheit, zwischen Kunst und Politik usw..
Die BROTFABRIK, die wie das Fabrikgebäude in Dresden-Löptau einen Schornstein als Wahhrzeichen hat, steht auf einem großen Gelände mit guter Verkehrsanbindung. Einige Teile der Fabrik sind abgerissen. Mögliche Erweiterungsbauten in der Zukunft könnten die ursprünglichen Gebäudeteile zitieren: Erweiterungen sind möglich, ohne dass der bauliche Gesamteindruck zerstört wird. Das Gebäude hat 500 qm Fläche in einem Vorbau und je über 500 qm Fläche im Erdgeschoß sowie dem ersten und zweiten Obergeschoß. Ein zusätzlicher Ausbau des Dachgeschosses ist möglich. Genaue Daten und Pläne sind mir zugänglich.
Wie lässt sich der Schritt „Expressionisten in der Fabrik" realisieren ? Über entsprechende Sammlungen verfügen das Kulturviertel der Stadt Kiel, vor allem aber die Kunshalle zu Kiel der Universität und das Schleswig-Holsteinische Landesmuseum Schloß Gottorf ( neuerdings erweitert durch die STIFTUNG HORN). Die Brotfabrik könnte in der Regie einer dieser Institutionen, besser wohl als „joint venture" im Verein mit privaten Sponsoren und Mäzenen, als Expressionisten-Museum eingerichtet werden.
Bei entsprechender Aktivität von Sponsoren und Mäzenen, etwa aus dem Umfeld des Stifterkreises Kunshalle, sollte der Gedanke verfolgt werden, die SAMMLUNG BUCHHEIM in der BROTFABRIK anzusiedeln. Der ehemalige Mariner und Pazifist Buchheim wird nach meiner Überzeugung die Symbolkraft des vorgeschlagenen Ortes für die Sammlung zu würdigen wissen. Gelänge es, die Sammlung BUCHHEIM nach Kiel zu bringen, so wäre Schleswig-Holstein weltweit das Zentrum für expressionistische Kunst. Dies gilt, wenn wir die Sammlung BUCHHEIM zusammen mit dem NOLDE-Museum. Der STIFTUNG HORN und den weiteren bereits im Lande vorhandenen Sammlungen betrachten. 3.2Finanzierung des schleswig-holsteinischen Kulturzentrums in der Wik
Neben dem Versuch, Privatinitiative für das Projekt zu wecken, müssen Finanzierungsmöglichkeiten durch die Öffentliche Hand gefunden werden. Dies gilt für die Brotfabrik im Zusammenhang mit der Petrus-Kirche und dem Anschar-Gelände. Bei Durchsicht der Regierungserklärung fallen mir als Stichwörter für eine Überprüfung der Finanzierungsmöglichkeiten auf:
·IV.1 Unser Land zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort machen: Gerade bei Unternehmen mit hochqualifizierten Mitarbeitern werden Standortfragen zunehmend unter Berücksichtigung der Freizeit-, Wohn- und Lebensqualität des potentiellen Standortes geprüft. Dazu gehört auch das kulturelle Angebot. ·IV.7 Dem Fremdenverkehrsgewerbe helfen. Sanfter Tourismus. Es gibt ein wachsendes Interesse der Bürger daran, in ihrer Freizeit und im Urlaub ein attraktives kulturelles Angebot (Museen, Theater, Konzerte) wahrzunehmen. Städtereisen haben ein Wachstumspotential. Das Kulturzentrum kann das Image des ganzen Landes verbessern und Faktoren, die sich für den Fremdenverkehr im Lande negativ auswirken, in gewissem Maße auffangen. ·IV.59 Wir wollen „Kultur für alle." ·IV.60 Wir werden weiterhin die „Großen" aller Kunstsparten nach Schleswig-Holstein holen; Bereitstellung von Mitteln für ein attraktives kulturelles Programm. ·IV.61 Biennale der Gegenwartskunst: ARS BALTICA Ausbau des Zentrums Brotfabrik/Petrus-Kirche/Anschar zum Ort der Biennale. ·IV.62 Musikfestival Besonderes Programm für die Petrus-Kirche. Ausbau des Ambiente. ·IV.63 Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein Bereitstellung von Mitteln für den Aufbau des Kulturzentrums. ·IV.64 Fachbereich Gestaltung zu einer Akademie machen. Ansiedlung der Akademie auf dem Anschar-Gelände im Rahmen des Gesamtkonzeptes Kulturzentrum. ·IV.65 Gemäldegalerie und Graphische Sammlung Kunsthalle Besondere Förderung der Sammlung „Eypressionismus". Räumliche Erweiterung durch die Brotfabrik. DIE CHANCE FÜR SCHLESWIG-HOLSTEIN; EIN ZENTRUM DER NORDEUROPÄISCHEN REGION ZU WERDEN; MUSS SOWOHL AUF WIRTSCHAFTLICHEM ALS AUCH AUF KULTURELLEM GEBIET WAHRGENOMMEN WERDEN: CHANCEN NUTZEN HEISST AUCH: RECHTZEITIG UND LANGFRISTIG INVESTIEREN: DIE INVESTITION IN EIN SCHLESWIG-HOLSTEINISCHES KULTURZENTRUM IN DER WIK WIRD SICH WIRTSCHAFTLICH; SOZIAL; KULTURELL UND POLITISCH AUSZAHLEN. |
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Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 20. März 2011 )
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