Classic Week holt 200 klassische Yachten an die Ostseeküste zwischen Flensburg und Kiel / Eckernförde ist Gastgeber am 18. und 19. Juni
Nur wenige Tage nach der Aalregatta bietet Eckernförde erneut die Kulisse für eine Segelveranstaltung: Die „Classic Week“ versammelt eine Vielzahl schöner klassischer Yachten an der deutsch-dänischen Ostseeküste. Dabei ist Eckernförde am 18. und 19. Juni ein Teil der Veranstaltung, die heute in Flensburg beginnt und am 22. Juni in Kiel endet.
Von besonderem Reiz ist dabei die Vielfalt der teilnehmenden Yachten, vom kleinen offenen Dinghi bis zur riesigen Hochsee-Rennyacht findet sich alles wieder, was einmal zum gewohnten Bild des Segel- und Yachtsports gehörte – und dank der Initiativen des veranstaltenden „Freundeskreises Klassischer Yachten“ nun wieder gehört. So bietet sich nicht nur den unmittelbaren Teilnehmern, sondern auch den Besuchern der Städte zwischen Flensburg und Kiel an Land ein schönes Bild, wenn die Boote, Jollen, Kreuzer und Yachten in die Häfen einlaufen oder vor der Küste ihre Wettfahrten aussegeln.
Nicht nur die hohe Handwerkskunst der Erbauer, sondern auch der Pflegezustand der Schiffe und die Seemannschaft der Segler zeigen, dass die besondere Ausstrahlung viele in ihren Bann ziehen kann. Der Besucher trifft Yachten und Gäste aus vielen Ländern Nordeuropas. Aber auch aus Südeuropa und Übersee werden wieder Schiffe erwartet, die lange Anreisen in Kauf nehmen, um dabei zu sein. Unter ihnen ist auch der Nachbau der „Saint Michel II“, mit der der Schriftsteller Jules Verne seine Reisen unternahm. Insgesamt drei Yachten mit dem Namen „Saint Michel“ nutzte der Schöpfer weltbekannter Romane wie „20 000 Meilen unter dem Meer“ oder „In 80 Tagen um die Welt für ausgedehnte Reisen längs der französischen und britischen Atlantikküsten sowie auf dem Mittelmeer.
Im Sommer 1881 segelten Jules Verne und die „Saint Michel III“ auch über die Nord- und Ostsee. Sie liefen etliche Häfen an, und ihrem Kurs folgend geht bei der Classic Week eine neue Crew um Philippe Valetoux an Bord des Nachbaus der „Saint Michel II“. Sie wird von Nantes aus die alte Reiseroute von 1881 Richtung Kiel nachsegeln und auch an der „Classic Week“ teilnehmen. Dadurch wird sie am 18. und 19. Juni in Eckernförde festmachen, nachdem sie der überlieferten Route von Jules Verne zur Mündung der Eider folgt, Tönning und Friedrichstadt passiert und schließlich durch den Gieselaukanal und den Kiel-Kanal fährt.
Aber nicht nur Yachten wie der Nachbau der „Saint Michel“ sind dabei – insgesamt wird die Flotte den Yachtsport aus vielen Ländern und fast einhundert Jahren repräsentieren - und das in fast allen Größen, Takelungsarten und Materialien des klassischen Bootsbaus.
Von Flensburg, wo die Classic Week heute und morgen mit einer Regatta beginnt, werden die Yachten über Sønderborg (15.-16. Juni) in einer Langstreckenwettfahrt nach Kappeln segeln, wo sie vom 16. bis 18. Juni sein werden, um auch hier um die Wette zu segeln. Von dort treffen sie am 18. Juni in Eckernförde ein, wo tags darauf eine Wettfahrt folgt, ehe es am 20. Juni gemeinsam nach Kiel geht. Dort ist am 21. Juni mit einer Abschlusswettfahrt und einem Ball ein letzter Höhepunkt zu erwarten. An allen Orten findet ein begleitendes Landprogramm statt. Es wird mit 200 klassischen Yachten und 500 Seglern gerechnet.